Derrière les murs von der Marche Mondiale des Femmes gibt Exilfrauen, die sonst kaum gehört werden, eine Stimme und erzählt, wie sie die Pandemie erlebten. Wir schufen visuelle Räume, die ihre Geschichten sichtbar machen.
Im Frühling 2020 traf die Covid-19-Pandemie Menschen weltweit unterschiedlich – je nach Wohnsituation, Ressourcen oder Erfahrungen. Das Buch Derrière les murs, herausgegeben von der Marche Mondiale des Femmes, gibt Frauen mit Exilerfahrung in der Schweiz eine Stimme:
Wie haben sie die Isolation, Unsicherheit und prekären Lebensbedingungen erlebt? Welche Kräfte der Solidarität und des Widerstands haben sie gefunden, und was können wir daraus lernen?
23 persönliche Zeugnisse zeigen nicht nur die Herausforderungen, sondern auch Selbstorganisation, Zusammenhalt und Resilienz. Die Texte machen sichtbar, wie staatliche Maßnahmen bestehende Ungleichheiten verstärkten und eröffnen einen Raum für Erfahrungen, die im öffentlichen Diskurs kaum Gehör finden.x
Von Beginn an begleiteten wir das Projekt, das ursprünglich als Broschüre gedacht war, hin zu einem eigenständigen Buch. Neben der gestalterischen Umsetzung trugen wir zur redaktionellen Konzeption bei:
Die Berichte wurden visuell geöffnet, ohne klassische Porträts, um Sicherheit und Anonymität zu wahren. Jede Frau konnte mit dem eigenen Mobiltelefon ein Bild erstellen, das den Auftakt ihres Kapitels bildet. Außerdem übernahmen wir technische und finanzielle Produktionsaspekte, um das Projekt trotz begrenzter Mittel umzusetzen.
Ergänzt werden die Zeugnisse durch eine kurze Geschichte der Marche Mondiale des Femmes (2000–2020) und die Forderungen des europäischen Treffens »Femmes, Migrations, Refuge« (Genf 2019). So werden individuelle Erfahrungen in einen kollektiven Rahmen gesetzt, Solidarität sichtbar und politische Anliegen von Frauen in Europa hörbar.