Gestaltung kann tragen, auch ohne Gebäude. Für das Deutsch-Polnische Haus machen wir ein erinnerungspolitisches Projekt sichtbar – mit einer klaren Identität, einer strukturierten Website und visuellen Formaten, die Gedenken, Begegnung und Verstehen in die Öffentlichkeit tragen.
Wir gestalten Sichtbarkeit für Themen, die tragen müssen: durch Identitäten im historischen und gesellschaftlichen Kontext, durch digitale Räume, die Orientierung geben, und durch visuelle Formate, die Öffentlichkeit herstellen. Für das Deutsch-Polnische Haus begleiten wir ein Projekt, das noch keinen Ort hat – und gerade deshalb Gestaltung braucht, die Haltung zeigt und Vertrauen schafft.
Das Deutsch-Polnische Haus ist das erinnerungspolitische Projekt der Bundesregierung zu den deutsch-polnischen Beziehungen. Als „Haus ohne Ort“ wird es bereits heute öffentlich wirksam. Wir haben das Projekt durch Namensfindung und Identitätsentwicklung, durch die Gestaltung der Website sowie durch die visuelle Ausstattung von Veranstaltungen sichtbar gemacht und im öffentlichen Diskurs verankert.
Für dieses Haus ohne Ort entwickelten wir eine Identität, die in einem ruhigen, nüchternen Stil die zentralen Ziele Gedenken, Begegnen und Verstehen kommuniziert.
Die sachliche, informationsorientierte Gestaltung umfasst ein modernes Logo, das Assoziationen zur Beziehung zwischen Deutschland und Polen sowie zur Idee eines offenen Hauses weckt. So unterstreicht die visuelle Sprache Verlässlichkeit, Verständlichkeit und die Seriosität des erinnerungspolitischen Projekts.
Ziel der Konzeption und Gestaltung der Website war eine übersichtliche, mehrsprachige und zugleich zurückhaltende Darstellung der konzeptionellen Überlegungen zu einem Haus des Gedenkens, der Begegnung und des Verstehens, das im Herzen Berlins entstehen soll.
Unter dem Dach der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas entwickelt ein Programmstab die inhaltliche Konzeption des Hauses, einschließlich Ausstellung und künstlerischem Programm – die Website macht diesen Prozess nachvollziehbar und zugänglich.
Visuell tritt das Projekt bewusst nicht wie eine Marke im klassischen Werbesinn auf, sondern als historisch fundiertes, dialogorientiertes Vorhaben. Dies zeigt sich in einer sachlichen Medien- und Informationspräsentation. Auf der Website und in der Mediathek prägen reportageartige, dokumentarische Fotografien das Bild: Aufnahmen von Gedenkveranstaltungen, Diskussionen und Workshops, die Erinnerung, Reflexion und Austausch in den Mittelpunkt stellen.
Ein zentrales Format des Deutsch-Polnischen Hauses ist die Veranstaltungsreihe #63Tage. Sie erinnert an den Aufstand der Warschauerinnen und Warschauer gegen die deutschen Besatzer ab dem 1. August 1944 und bündelt unter einem gemeinsamen Hashtag Beiträge und Angebote zahlreicher Kooperationspartner.
Anlässlich des 80. Jahrestags wird über den Aufstand informiert und der Opfer der polnischen Zivilbevölkerung gedacht. Gedichttexte im öffentlichen Raum und das zentrale Bildmotiv einer Warschauerin, die gemeinsam mit anderen Barrikaden errichtet, verankern die Thematik im Berliner Stadtbild. Das Erscheinungsbild dieser Reihe haben wir in enger Zusammenarbeit mit den Beteiligten entwickelt.
Erinnerungsarbeit ist eines unserer Steckenpferde. Entdecke hier andere Facetten dieses Arbeitsbereichs.