Als Jüd:innen markiert und verfolgt – für die Gedenkstätte KZ Lichtenburg haben wir eine Ausstellung entwickelt, die den Menschen hinter der Geschichte Raum gibt und ihre Stimmen hörbar macht. Sie erzählt von persönlichen Erfahrungen, von Ausgrenzung und Überleben, und lädt zum Einfühlen ein.
Im Mittelpunkt stehen zwölf Menschen, die von den Nationalsozialisten als jüdisch markiert und aus der sogenannten Volksgemeinschaft ausgeschlossen wurden. Die lebensgroßen Portraitzeichnungen öffnen einen direkten Blick auf ihr Erleben und erleichtern den Perspektivwechsel – ein Hineinspüren in die Geschichten, die sie selbst erzählen.
Die Ausstellung lässt die Personen zu Wort kommen: Wie sind sie aufgewachsen? Wie haben sie ihre jüdische Identität wahrgenommen? Und wie haben sie die Zeit der Ausgrenzung und Inhaftierung erlebt? Die Antworten sprechen aus den eigenen Worten der Betroffenen.
Die Biografien wurden an sechs historischen Orten und heutigen Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt recherchiert. Je zwei Portraits stammen aus den Gedenkstätten Lichtenburg, Bernburg, Langenstein-Zwieberge, Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen, Roter Ochse Halle und Moritzplatz Magdeburg. Die nationalsozialistischen Verbrechen fanden nicht fern im Osten statt, sondern direkt vor der Haustür – in der eigenen Nachbarschaft.
Der Entstehungsprozess der Ausstellung war geprägt von Vertrauen, Offenheit und lebendigem Austausch mit den Kolleginnen der Gedenkstätte Lichtenburg. Dieses besondere Arbeitsverhältnis ermöglichte es unserem Team, ungewohnte Ideen einzubringen und trug maßgeblich zur klaren, zugleich sensiblen Gestaltung bei.
Durch die frühe Einbindung in den Konzeptionsprozess entstanden Lösungen für konzeptionelle Fragen, die schließlich zu einem Ausstellungssystem führten, das leicht, robust, transportabel und einfach aufzubauen ist – ein flexibles Gerüst für die Geschichten, die erzählt werden müssen.
Neben diesen Projekten gestalten wir noch eine ganze Reihe weiterer Vorhaben in der Erinnerungsarbeit.
Schau dir unsere Gestaltung für die Gedenkstätte Ravensbrück an.