Niemand konnte während der NS-Zeit in Deutschland leben, ohne ihnen auf Schritt und Tritt zu begegnen: Zwangsarbeitende aus ganz Europa waren allgegenwärtig. Auf einem modularen Podest im Epilograum der Dauerausstellung des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide werden einfache Objekte als greifbare Erinnerung gezeigt.
Wir gestalten Räume, die erzählen, sichtbar machen und berühren. Für das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide haben wir den Epilograum der Dauerausstellung „Alltag Zwangsarbeit 1938–1945“ mit einem modularen Podest neu inszeniert – ein flexibles Möbel, das Interventionen aufnimmt und größeren Ausstellungsstücken den richtigen Rahmen gibt.
Auftakt der Präsentation war ein Holzschrank, zwischen 1940 und 1945 von französischen Zwangsarbeitern für die Familie Erdmann in Berlin gefertigt. Rosemarie Erdmann, Zeitzeugin und Bewahrerin des Schranks, hat ihre Erlebnisse niedergeschrieben. Mit Auszügen aus ihren Berichten und einer Kurzbiografie ist sie Teil unserer Dauerausstellung. Ein gezielt gesetzter Farbakzent lenkt den Blick auf das Objekt und hebt seine besondere Geschichte hervor.
Eine weitere Intervention zeigt ein Stockbett aus unserem Sammlungsbestand, ursprünglich aus dem Emaillierwerk Hannover in Mellendorf, in dem Zwangsarbeitende tätig waren und vermutlich direkt untergebracht wurden. Das Bett erzählt nicht nur seine eigene Geschichte, sondern gibt exemplarisch ein Bild von Lebensbedingungen und Unterbringung der Zwangsarbeitenden wieder. Zugleich verweist die Präsentation auf den heutigen Umgang mit NS-Zwangsarbeit und die oft schwierigen Recherchen, die ihre Dokumentation ermöglichen.
Bis zur Eröffnung des Museums Zwangsarbeit im Nationalsozialismus in Weimar 2024 war das Dokumentationszentrum Berlin-Schöneweide deutschlandweit einmalig.
Wir gestalten noch weitere Vorhaben in der Erinnerungsarbeit.
Schau dir auch unsere Gestaltung für die Gedenkstätte Ravensbrück an.